Fragen
Der Pfarrgemeinderat - Fragen und Antworten

Was ist eigentlich ein Pfarrgemeinderat?
Kurz gesagt: Er ist das demokratisch gewählte Gremium der Pfarrgemeinde, das für vier Jahre bestimmt wird.
Der Pfarrgemeinderat ist der Ort der Mitverantwortung der Laien und ihrer Mitwirkung an der Leitung der Gemeinde, der Ort des Dialoges und der Gestaltung eines lebendigen Gemeindelebens.

Welche Aufgaben hat der Pfarrgemeinderat?
Der Pfarrbemeinderat beschließt mit in allen Fragen, die die Pfarrgemeinde betreffen. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates kennen in der Regel viele Menschen der Gemeinde und sind darum bemüht, deren Probleme und Bedürfnisse aufzugreifen und einzubringen. Darum sind sie auch beauftragt, bei ihren Beratungen und Beschlüssen die besonderen Lebenssituationen der Mitmenschen der Gemeinde zu sehen und miteinzubeziehen.
Wenn man in den Aufgabenkatalog, der in den Satzungen der Pfarrgemeinderäte umschrieben ist, Einblick nimmt, so sind die folgenden Arbeits- und Aufgabenschwerpunkte zu erkennen:

  • Kinder- und Jugendarbeit
  • Seniorenarbeit
  • sozial-caritative Aufgaben
  • Feste und Feiern
  • Liturgie
  • Erwachsenenbildung
  • Ökumene
  • Öffentlichkeitsarbeit

um hier nur einige Schwerpunkte zu nennen. Der PGR wählt auch den Verwaltungsrat, der für die finanziellen Angelegenheiten der Gemeinde zuständig ist.

Wer wählt den Pfarrgemeinderat und wer kann Mitglied werden?
Was das aktive und passive Wahlrecht angeht, so sind die katholischen Pfarrgemeinderäte schon etwas weiter als z.B. die Kommunalparlamente. So haben Katholiken aller Muttersprachen bei uns das aktive und passive Wahlrecht. An den Wahlen zum Pfarrgemeinderat kann jeder Katholik ab 16 Jahren teilnehmen, vorausgesetzt, daß er im Gemeindegebiet seinen Erstwohnsitz hat. Unter anderem zählen im Pfarrgemeinderat die Stimmen der Jugendlichen genauso wie die der Erwachsenen.

Wie setzt sich der Pfarrgemeinderat zusammen?
Jeder Pfarrgemeinderat hat - je nach größe der Gemeinde - unterschiedlich viele stimmberechtigte und nichtstimmberechtigte Mitglieder. In unserer Gemeinde sind das 15 Damen und Herren. Neben den gewählten Mitgliedern gibt es auch noch sogenannte geborene Mitglieder, das ist in unsrer Gemeinde der Pfarrer. Die pastoralen Mitarbeiter/innen haben einen Sitz im PGR, aber kein Stimmrecht.

Wie organisiert sich seine Arbeit?
Der Pfarrgemeinderat tritt regelmäßig, normalerweise einmal vierteljährlich in öffentlicher Sitzung zusammen. Die Sitzungen werden vom Vorstand vorbereitet, der auch die Tagesordnung vorgibt.
Damit sich nicht jedes Mitglied immer mit allen Aufgaben des Gremiums beschäftigen muß, bildet der PGR Sachausschüsse, in denen die eigentliche wertvolle Arbeit geleistet wird.

Auf welcher Grundlage arbeiten die Pfarrgemeinderäte in den Gemeinden
Grundlegend für die Pfarrgemeinderäte war die Forderung des 2. Vatikanischen Konzils nach einer stärkeren Einbindung der Laien in das Leben der Kirche. Aufgrund dessen hat die gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland dann die Einrichtung dieser Laiengremien verbindlich vorgeschrieben. Es wurden Satzungen entworfen, in denen genau die Rechte und Aufgaben der Pfarrgemeinderäte festgelegt wurden. Die rechtliche Grundlade für die Arbeit des PGR vor Ort ist die Geschäftsordnung. Diese Regelt sitzungstechnische Fragen wie die Einladungsfristen, Protokollführung, das Einbringen von Anträgen, etc.

Seit wann gibt es denn eigentlich Pfarrgemeinderäte?
Das 2. vatikanische Konzil, das ja eine ganze Reihe von Reformen auf den Weg gebracht hat, hat Anfang der 60er Jahre gefordert, daß für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Amtsträgern und Laien in der katholischen Kirche feste Institutionen geschaffen werden sollen. Die deutschen Bischofskonferenz hat daraufhin das Zentralkomitee der deutschen Katholiken damit beauftragt, Mustersatzungen für die neu zu schaffenden Laiengremien zu entwerfen. Diese Arbeit war 1967 getan, dann haben die einzelnen Bistümer nach und nach die Pfarrgemeinderäte ins Leben gerufen. Seit Jahrzehnten sind sie nun ein fester Bestandteil des kirchlichen Lebens in Deutschland.

Welche Bedeutung haben die Pfarrgemeinderäte für die Zukunft der Kirche?
Gemessen an der 2000jährigen Geschichte der katholischen Kirche sind die Jahre in denen es Pfarrgemeinderäte gibt, recht wenig. Aber was diese Gremien bisher geleistet haben, spricht sehr dafür, daß ihre Verantwortung, ihr Einfluß, insgesamt ihre Bedeutung in den kommenden Jahren noch erheblich zunehmen wird. Für die Kirche sind ehrenamtliche Arbeit und Engagement von größter Bedeutung. Für die Zukunft der katholischen Kirche heißt dies:
Die Laien werden einen immer stärkeren Einfluß auf die kirchliche Arbeit erlangen. Und da es innerhalb der Kirche keine stärkere Vertretung der Laien gibt, als die Pfarrgemeinderäte und die Gremien, die aus ihnen hervorgehen, wachsen sie immer weiter und werden in Zukunft innerhalb der Ortskirchen nicht mehr wegzudenken sein. Bitte helfen Sie mit, daß durch Ihrer offenen, lebhaften und auch kritischen Anfragen der Pfarrgemeinderat wirklich zu einem lebhaften beweglichen Gremium wird, das Sie auch tatsächlich vertreten kann. Dafür danken Ihnen alle Mitglieder des Pfarrgemeinderates von St.Bernhard.